Dissertation Teil 1 – Motivation und Voraussetzungen: Vom Studium zur Entscheidung für die Promotion

von | 24. Nov 2014 | Tipps | 0 Kommentare

Dissertation Teil 1 – Motivation und Voraussetzungen: Vom Studium zur Entscheidung für die Promotion

Wann ist es Studierenden zu empfehlen, nach dem Studium zu promovieren, was sind die Voraussetzungen für eine Promotion und welchen Rat kann man Studierenden für die Dissertation mit auf den Weg geben?

Die ersten Studiensemester als wichtiges Indiz

Der Verlauf der ersten Semester des Studiums kann für die spätere Entscheidung für eine Promotion bereits entscheidend sein; hat man Interesse an den vermittelten Inhalten, und fällt es einem leicht, das Erlernte in Prüfungen/Seminararbeiten/Referaten anzuwenden? Kann man sich mit dem gewählten Studienfach identifizieren und hat man Freude am wissenschaftlichen Arbeiten? Im Laufe des Studiums, d.h., nach wenigen Semestern habe ich gemerkt, dass ich mit viel Enthusiasmus bei der Sache war und dass ich dementsprechend für mich das richtige Studienfach ausgewählt hatte. Durch meine Schwerpunktwahl und die Belegung von Seminaren mit größtenteils italianistischen Themen lag es nahe, auch ein Auslandssemester in Italien zu absolvieren, um die Sprachkenntnisse zu vertiefen und Land und Leute besser kennenzulernen. Als Hinweis ist allen Studierenden von Fremdsprachen zu empfehlen, Auslandssemester zu absolvieren. Eine gute Beratung erhalten Studierende beim Akademischen Auslandsamt am jeweiligen Studienort.

Im Wintersemester 2005/2006 habe ich dementsprechend ein Semester in Norditalien, in Genua verbracht, wo ich diverse Seminare besuchte und Prüfungen absolvierte. Durch den universitären Alltag und das Zusammenleben mit italienischen Studentinnen und Studenten konnte ich meine Sprachkenntnisse stetig verbessern und meine Passion für die italienische Kultur in all ihren Facetten entwickeln.

Setzen von Themenschwerpunkten und Seminarauswahl

Ein weiterer zentraler Punkt für die Entscheidung zur Promotion und die spätere konkrete Themenfindung ist die Schwerpunktsetzung im Studium. Eine gute Praxis erscheint es meines Erachtens, Seminare zu ganz unterschiedlichen Themen bei einigen wenigen, ausgewählten Professoren zu absolvieren. Diese können sich entsprechend über einen längeren Raum ein sehr genaues Bild von den Studierenden konstruieren: Sehr gute Studentinnen und Studenten werden auf diese Weise später eventuell als Mitarbeiter eingestellt und/oder gezielt für ein Dissertationsprojekt ausgewählt. Ratsam ist es hierbei, bereits die Themen von Seminararbeiten bzw. das Thema der Abschlussarbeit nach der eigenen Interessenslage und möglichst schon im Hinblick auf ein mögliches Dissertationsthema zu wählen: Zurück in Deutschland verlagerte ich meinen Themenschwerpunkt entsprechend komplett auf Italian Studies. Ich besuchte kaum noch germanistische, jedoch verstärkt italianistische Seminare, zu den unterschiedlichsten politischen, kulturellen, literarischen und filmischen Themenkomplexen.

Relevanz guter Noten und persönlicher Empfehlungen

Gute Noten im Studium und entsprechende Empfehlungen durch Professoren sind wichtige Voraussetzungen für ein späteres Promotionsvorhaben: Nachdem ich meine Masterarbeit und das dazugehörige Studium mit der Note „sehr gut“ absolviert hatte, wurde mir von der Gutachterin meiner Masterarbeit am Lehrstuhl für Romanistik empfohlen, die Forschungsergebnisse der Masterthesis in einem größeren Rahmen eines Dissertationsprojekts zu vertiefen und mit einem entsprechenden Theoriegebäude wissenschaftlich zu untermauern. Die Vorarbeit hierzu war bereits geleistet, dennoch zögerte ich lange, zumal ich im Studium auch viele Seminare zu interessanten, nicht italianistischen Themen gehört hatte. Würde ich die richtige Themenwahl treffen und war ich der Herausforderung einer Dissertation über Jahre hinweg gewachsen?

Nutzen und mögliche Finanzierung einer Promotion

Aufgrund der Tatsache, dass ich seit meiner Rückkehr aus Genua im Frühjahr 2006 auch als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Romanistik tätig war, reifte allmählich in mir der Wunsch, noch länger an der Universität verweilen zu wollen, vielleicht sogar eine wissenschaftliche Karriere anzustreben. Für dieses Ziel war, so wusste ich, zunächst eine Promotion unerlässlich.

Durch einige Seminare, mittels derer ich den Erstsemesterstudentinnen und -studenten als Tutorin das wissenschaftliche Arbeiten erläutert hatte, kristallisierte sich heraus, dass ich viel Freude an der Lehre und der universitären Wissensvermittlung habe. Diese Tatsache bestärkte mich darin, durch ein Dissertationsprojekt noch länger am Lehrstuhl tätig zu sein und im Rahmen dessen auch diverse Vorträge und Seminare absolvieren zu können.

Nach dem Entschluss für die Promotion, blieb neben der Themenfindung und der Bestimmung des Doktorvaters/der Doktormutter die nicht zu vernachlässigende Frage nach der Finanzierung des Dissertationsprojekts, von der die finale Entscheidung für oder gegen das Dissertationsprojekt u. a. abhängig war. So beschloss ich in Absprache mit einigen Professoren, die auch als Gutachter für die Dissertation infrage kamen, im Herbst 2007 einen Antrag auf ein Forschungsstipendium an der Universität einzureichen, doch hierfür musste ich zunächst das genaue Thema sowie den Betreuer/die Betreuerin der Doktorarbeit festlegen.

Mit dem sehr guten Studienabschluss sowie der Erbringung erforderlicher Sprachnachweise waren auch die formalen Voraussetzungen der Promotionsordnung erfüllt. Warum ich mich letztlich für mein Dissertationsthema entschieden habe, wie die Finanzierung aussah und worauf es bei der Auswahl des Themas sowie des Doktorvaters/der Doktormutter ankommt, das sollen die Inhalte des nächsten Erfahrungsberichts sein.

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