Harvard Zitierweise: Wie zitiert man richtig im Text?
Es gibt keine wissenschaftliche Arbeit, die nicht eine theoretische Grundlage in Form von weiterer Literatur benötigt – egal ob Seminar- oder Hausarbeit, Bachelor- oder Masterthesis oder eine Dissertation. Immer dann, wenn mit wissenschaftlichen Quellen gearbeitet wird, müssen die Stellen kenntlich gemacht werden, die nicht dem eigenen sondern einem fremden Gedankengut entnommen sind. Um solche Stellen auszuweisen gibt es mehrere Möglichkeiten des Zitierens. Im Rahmen dieses Beitrages möchten wir dir das Harvard-Zitiersystem vorstellen. Doch zunächst soll geklärt werden welche Formen der Zitate es gibt.
Direktes oder indirektes Zitat?
Du kannst dir vorliegende Literatur auf zwei Arten in deinem Text verwenden. Entweder als direktes oder indirektes Zitat. Der Unterschied ist einfach: Übernimmst du das Gedankengut des Autors Wort für Wort und lässt die Aussagen unbearbeitet, so ist es ein direktes Zitat. Übernimmst du aber nur die Idee und den Gedankengang und drückst ihn in deinen eigenen Worten aus handelt es sich um ein indirektes Zitat. Aber Vorsicht: Du musst bei dieser Unterscheidung einiges beachten. Sobald du ein Wort bei einem direkten Zitat weglässt oder einen Rechtschreibfehler korrigierst musst du dies kenntlich machen, da du die Originalquelle veränderst.
Beispiel Auslassung und Korrekturen im direkten Zitat: Original: Beim Zitiren sind einige Aspekte, wie zum Beispiel die Unterscheidung direktes oder indirektes Zitat, zu beachten. Zitation: „Beim Ziti(e)ren (sic) sind einige Aspekte (…) zu beachten.“ (Mustertexter Jahreszahl, Seite.) |
Die Korrektur eines Rechtschreibfehlers nimmst du vor, indem du in Klammern den Fehler korrigierst und hinter dem korrigierten Wort ein (sic) einfügst. So machst du deutlich, dass der Fehler aus der Originalquelle stammt und du ihn verbessert hast. Im Falle der Auslassung von Textbausteinen setzt du ein (…) um zu zeigen, dass hier in der Originalquelle mehr Text vorhanden ist.
Harvard – großer Name aber einfaches System
Nachdem wir betrachtet haben welche Zitationen es gibt, stellt sich nun die Frage wie man diese einwandfrei kenntlich machen kann. Eine der Möglichkeiten ist das Harvard-Zitiersystem oder auch amerikanische Zitierweise genannt. Anders als bei der deutschen Zitierweise werden im Falle der Harvard- oder amerikanischen Zitierweise keine Fußnoten unter den Text gesetzt. Der Beleg für die Textstelle wird direkt hinter dem zitierten Text in Klammern eingefügt. Der Aufbau des Belegs ist wie folgt:
Beispiel Harvard-Zitierweise (Musterautor Erscheinungsjahr, Seite.) |
Diese Klammer wird direkt hinter den Text gesetzt, dabei unterscheidet sich der Inhalt der Klammer nicht bei direkten oder indirekten Zitaten. Direkte Zitate werden lediglich in Anführungszeichen gesetzt. Sollten zwei oder mehr Autoren an einem Werk mitgewirkt haben wird die Zitation folgendermaßen abgewandelt:
Beispiel Harvard-Zitierweise (Musterautor1/Musterautor2 Erscheinungsjahr, Seite.) |
Der Aufbau des Literaturverzeichnisses orientiert sich an den so belegten Quellen. Hier dienen Autorenname und Erscheinungsjahr der Literatur als Erkennungsmerkmal im Literaturverzeichnis und werden anhand dessen ins Verzeichnis eingepflegt.
Beim Zitieren kommt es auf die Vorgaben an
Allerdings ist es so, dass es sogar innerhalb der Harvard-Zitierweise Unterschiede gibt. Manche machen vor der Seitenzahl in der Klammer einen Doppelpunkt statt einem Komma. Diese Feinheiten können sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Deshalb solltest du dich bei deiner Hochschule informieren ob es einen Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten gibt, der die Regeln für deine Hochschule definiert. Sollte es so einen Leitfaden nicht geben, kannst du auch bei deinen Professoren direkt nachfragen, welche Zitierweise sie bevorzugen. So bist du in jedem Fall auf der sicheren Seite.
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